Erste sichtbare Erfolge & ein herber Rückschlag
Du kennst das bestimmt: Freud und Leid liegen oft ganz nahe beieinander. Okay, so arg dramatisch ist es bei mir nun auch wiederum nicht. Es ist nichts wirklich Schlimmes passiert. Und dennoch habe ich eine frustrierende Erfahrung hinter mir: Die ersten an meinem Körper sichtbaren Trainingserfolge waren prompt gefolgt von einem wirklich herben Rückschlag.
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich diese doch sehr persönliche Geschichte mit dir teilen soll, und gezögert, diesen Blogartikel zu schreiben. Letztlich habe ich mich dafür entschieden – schließlich will ich in meiner Kolumne Die nackte Wahrheit genau ebendiese präsentieren. Und dazu gehören nun mal auch die weniger angenehmen Aspekte des Trainings, die Rückschläge und Enttäuschungen. Jene Aspekte also, auf die man nicht so stolz ist, die man lieber verschweigt anstatt sie laut in die Welt hinauszuposaunen. Aber: that’s life! Das Leben ist kein Ponyhof, auf dem alles und zu jeder Zeit in rosa Watte gepackt ist. Es gilt, die Misserfolge genauso anzunehmen und zu akzeptieren, um dann zu überlegen, wie man das Beste daraus machen kann.
So habe ich zu trainieren begonnen
Letztes Jahr im April habe ich mit dem Training begonnen. Nachdem Daniel, mein Personal Trainer, einen Functional Movement Screen (FMS) – das ist eine grundlegende Körper- und Bewegungsanalyse – mit mir gemacht hatte, erstellte er mir einen Trainingsplan, dessen Übungen ich regelmäßig daheim durchführen sollte. Ich habe dir das ja schon in meinem Beitrag über meinen inneren Schweinehund geschildert: Das hat nicht wirklich funktioniert. Immer kam etwas dazwischen, die Argumente, warum ich heute nicht trainieren kann, gingen mir nie aus.
Irgendwann habe ich eingesehen, dass das nichts bringt und mir gedacht: »Wenn das hier wirklich zu sichtbaren Ergebnissen führen soll, muss ich das irgendwie anders angehen.« Im Spätsommer bin ich schließlich dazu übergegangen, mein Krafttraining einmal die Woche gemeinsam mit Daniel im PRIVATE-TRAINING CENTER® im 19. Bezirk zu absolvieren. Seit Jasmin als Personal Trainerin mit an Bord von PRIVATE-TRAINING® ist, wechseln sich meine beiden Coaches ab – mal trainiere ich mit Daniel, mal mit Jasmin, jeder hat seine eigene Herangehensweise, wie ich in meinem Blogartikel Meine beiden Personal Trainer und ich erzählt habe.
Erster sichtbarer Erfolg …
Seither klappt das wirklich gut, ich bin sehr zufrieden mit mir. Einen fixen Termin mit seinem Personal Trainer lässt man eben nicht so einfach sausen wie einen Termin »bloß« mit sich selbst. Vor rund drei Monaten, irgendwann Mitte November, war es dann soweit: Während einer Trainingseinheit musterte mich Daniel und meinte: »Jetzt sieht man aber schon ordentlich, dass sich etwas tut bei dir!« Es waren aber nicht nur die optischen Veränderungen, die Daniel als aufmerksamer Coach bemerkte, sondern auch, dass ich mittlerweile mehr Gewicht „stemmen“ konnte und eine größere Anzahl an Wiederholungen bei den einzelnen Übungen schaffte.
Was soll ich dir sagen? Ich war unsagbar stolz und freute mich riesig über diese Bestätigung durch meinen Personal Coach – das fühlte sich wie ein Ritterschlag an! Denn natürlich hatte ich auch schon daheim vor dem Spiegel die Veränderungen wahrgenommen: Mein Po hatte Konturen angenommen, hing nicht mehr so schlaff hinunter wie zuvor, sah ein wenig »geliftet« aus. In bestimmten Jeans und vor allem in meinem Trainingsoutfit kann man diese erfreuliche Entwicklung am besten sehen.
… gefolgt von einem herben Rückschlag
Motiviert durch dieses erste sichtbare Ergebnis führten wir kurz darauf eine zweite Messung bei mir durch: Mit der Bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) haben wir meine Körperzusammensetzung (Wasser, Fettanteil, Muskelmasse etc.) gemessen, der Fitness-Vitaltest sollte meine hoffentlich gesteigerte Leistungsfähigkeit belegen.
Die Resultate waren niederschmetternd und ich weiß nicht, wer darüber frustrierter war: Daniel oder ich. Es dauerte gut zwei Wochen, bis wir uns vom ersten Schock erholt hatten und erstmals darüber reden konnten. Bis dahin machte sich jeder von uns beiden seine eigenen Gedanken.
Die Suche nach dem Warum
Wie hatte es dazu kommen können? Warum habe ich trotz Krafttraining Muskelmasse abgebaut und stattdessen beim Fettanteil zugelegt? Obwohl ich seit unserem Ernährungscoaching beispielsweise meinen Konsum von köstlicher Rohmilchbutter auf ca. zehn Prozent runtergeschraubt hatte!? Warum hatte sich meine Leistungsfähigkeit verschlechtert? Meine täglichen Walking Runden führte ich doch schon seit Monaten mit meiner Pulsuhr durch, gegen die ich mich so lange gewehrt hatte – auch dafür hatte mir Daniel einen Trainingsplan erstellt, damit ich ja mit der für mich richtigen Herzfrequenz trainiere, um so meine Leistungsfähigkeit zu steigern. Soll das alles für die Katz’ gewesen sein?
Krasser Gegensatz zwischen Testergebnissen und optischem Eindruck
Daniel stand anfangs auch vor einem Rätsel: »Die Messergebnisse stehen in totalem Kontrast zu dem, was man äußerlich sieht – dein Körper zeigt eindeutig, dass das Training und die Ernährungsanpassung was bringen. Außerdem schaffst du zwischenzeitlich mehr an Gewicht und auch mehr Übungs-Wiederholungen. Es tut sich was in die gewünschte Richtung, ganz offensichtlich!« So etwas war ihm in seiner Laufbahn als Personal Trainer noch nie passiert.
Diese Tatsache führte wiederum dazu, dass ich den »Fehler« ausschließlich bei mir suchte: Vielleicht hätte ich doch auf die paar Stück Schokolade verzichten sollen, die ich mir ab und zu gönnte. Wahrscheinlich wäre es besser, überhaupt keinen Alkohol mehr zu trinken, schließlich hat Prosecco (mein Favorit) ganz schön viel Kalorien. Aber ganz ehrlich: Das wäre nicht ich. Ich mag mir nicht permanent alles untersagen, was mir eigentlich schmeckt, dazu bin ich viel zu sehr Genussmensch. Diese kleinen »Sünden« gehören für mich zu einem lebenswerten Leben einfach dazu.
Mein Körper ist ein ausgeklügeltes Wesen
Als wir endlich über diesen herben Rückschlag sprechen konnten und die Sachlage Schritt für Schritt analysierten, kamen wir zu folgendem Schluss: Mein »Ausgangszustand« – also bevor ich anfing, mit Daniel zu trainieren und meine Ernährung zu optimieren – war schon recht okay. Soll heißen: Ich habe mich auch davor schon regelmäßig (sprich: täglich) ausgiebig bewegt sowie ausgewogen und gesund ernährt – Fertiggerichte, Packerlsuppen und Convenience Food waren immer schon ein »no go«, wir kochen selbst und täglich frisch, unsere Nahrungsmittel sind von hoher Qualität.
Die Basis war also eine sehr gute. Hierbei eine Steigerung der Testergebnisse zu erzielen ist um einiges schwieriger und langwieriger, als wenn die Ausgangssituation »Übergewicht und bisherige Bewegungsabstinenz« lautet. In solchen Fällen stellen sich natürlich viel schneller positive Ergebnisse ein. Hinzu kam, dass ich meinen Körper nun aufgrund des wöchentlichen Krafttrainings zusätzlich forderte und er als Ausgleich für dieses Zusatzpensum mehr Energie (also Kalorien in richtiger Zusammensetzung der Makronährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett) benötigt hätte. Stattdessen habe ich jedoch gleichzeitig die Energiezufuhr beschränkt. Mein Körper hat sich aufgrund dessen anscheinend gedacht: »Ich leiste jetzt regelmäßig mehr, bekomme aber weniger Energie zugeführt. Dann muss ich wohl auf Sparflamme schalten, um für schlechte Zeiten gerüstet zu sein – am besten lege ich mir Reserven an und wandle möglichst viel von dem, was ich bekomme, in Fett um!«
Mehr Leistung erfordert mehr Energie
Je eingehender wir meine Situation beleuchteten, umso plausibler erschien mir diese Erklärung. Was also tun? Anstatt weniger zu essen, soll ich die Kalorienzufuhr erhöhen, um meinem Körper dadurch mehr Energie zur Verfügung zu stellen, die er nach Möglichkeit in Muskelmasse umwandeln soll, anstatt sie in Form von Fettreserven zu bunkern. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass ich einfach nach Lust und Laune in mich hineinschaufeln darf, sondern auf ein ausgewogenes Verhältnis der Makronährstoffe achten muss – sowohl die Menge als auch den Zeitpunkt betreffend.
Und so geht’s weiter
Wovon mein Körper wieviel benötigt wissen wir anhand der durchgeführten BIA (bioelektrische Impedanzanalyse). Jetzt liegt es an mir, diese Erkenntnisse umzusetzen – ich muss meine Ernährung an mein körperliches Leistungsplus anpassen. Dank BIA weiß ich, welche Menge an Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett ich täglich zu mir nehmen sollte und wann ich welche Schwerpunkte setzen muss, um dem Bedarf meines Körpers gerecht zu werden – Kohlenhydrate beispielsweise hauptsächlich in der Früh, abends hingegen am besten sehr proteinreich. Das ist anfangs mit ein klein wenig Herumrechnen verbunden, weil ich’s noch nicht im Gefühl habe, ob beispielsweise mein morgendliches selbstgemachtes Müsli wirklich ausreichend Kohlenhydrate beinhaltet, aber dafür aufgrund der Nüsse, die ich hinzufüge, das Tagespensum an Fett nicht schon frühmorgens sprengt.
Ehrlich gesagt drücke ich mich noch ein wenig davor, all das nun endlich mal abzuwiegen, auszurechnen und auf Schiene zu bringen. Dabei ist es nur einmal ein kleiner Aufwand, danach bekommt man relativ schnell ein Gespür für die richtige Dosis von allem. Aber alles rund um Ernährung ist ein ganz eigenes, unheimlich spannendes Thema – nicht umsonst habe ich schon mehrere Stunden Ernährungscoaching mit Daniel absolviert. Was ich dabei über Grundumsatz, Leistungsumsatz, Makro- und Mikronährstoffe gelernt habe, erzähle ich demnächst ausführlicher in einem eigenen Blogartikel, versprochen!
Wie geht es dir mit deinem Training?
Ich bin bestimmt nicht die einzige, die im Zuge ihres Trainings mit Rückschlägen leben muss. Wenn auch du dir schon mal gedacht hast »Es geht nichts weiter« oder, noch schlimmer »Es geht in die verkehrte Richtung«, hoffe ich, meine Erfahrung zeigt dir, dass du damit nicht alleine bist. Bloß spricht kaum jemand darüber, weil man sich natürlich viel lieber mit positiven Ergebnissen rühmt. Egal wie deine Trainingsergebnisse aussehen – ich würde mich riesig darüber freuen, wenn du mir in den Kommentaren unterhalb dieses Artikels davon erzählst! Bis zum nächsten Mal – ich muss jetzt losdüsen, meine nächste Trainingseinheit bei Daniel steht an!
Körperanalysen & Leistungstests
Ach ja: Falls du mehr zum Thema Körperanalysen und Leistungstests wissen möchtest, wirst du hier fündig. Auf dieser Seite erfährst du, warum BIA (bioelektrische Impedanzanalyse), FMS (Functional Movement Screen) und Fitness-Vitaltest wichtig sind, was sie aussagen und wie sie funktionieren.
Susanne Lohs ist mit CommuniCare selbständige PR- & Marketingberaterin und für alle kommunikativen Agenden von PRIVATE-TRAINING® verantwortlich. Sie trainiert (halbwegs) regelmäßig und schreibt aus ihrer ganz persönlichen Sicht „Die nackte Wahrheit“ über das Leben als Trainee.
Spezialisiert auf: Marketing, Kommunikation, Texte
Susannes Leitsatz: „Richte dein Leben so ein, dass jeder Augenblick bedeutungsvoll ist.“
Geboren: 1972 in Klosterneuburg
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