I proudly present: Mr. Pig!
Voller Stolz präsentiere ich dir heute Mr. Pig – meinen inneren Schweinehund! Du fragst dich jetzt sicher, wie man bloß auf seinen inneren Schweinehund stolz sein kann, stimmt’s? Nun ja, das war ich bis vor Kurzem auch nicht. Ganz und gar nicht. Eigentlich kämpfe ich mehr oder weniger schon mein ganzes bisheriges Leben mit ihm und gegen ihn – so wie du wahrscheinlich auch mit deinem. Und ganz ehrlich: Ich mag nicht mehr.
Konfrontationskurs
Kämpfen bedeutet immer Widerstand, Anstrengung, Aufregung. Davon habe ich ohnehin genug in meinem Leben. Das bedeutet nicht, dass ich mich willenlos ergebe. Im Gegenteil. Aber was habe ich davon, meinen inneren Schweinehund weiterhin zu bekämpfen? Es läuft doch so: Ich verbiete ihm das Stückchen Schokolade … okaayyy, die Tafel Schokolade – er isst sie trotzdem. Ich sage Nein – er schreit lauthals Ja. Ich will ihn von der Sinnhaftigkeit des Trainings überzeugen, JETZT – er dreht mir achselzuckend den Rücken zu und tut so, als würde er mich nicht hören.
Weil ich irgendwann festgestellt habe, dass es nichts bringt, meinen inneren Schweinekund zu bekämpfen, habe ich mich kurzerhand für eine andere Strategie entschieden und setze sie in 4 taktischen Schritten um:
#1: Akzeptieren und annehmen
Mein innerer Schweinehund ist ohnehin da, ob ich das nun gut finde oder nicht. Schritt #1 – ihn zu akzeptieren und anzunehmen – habe ich übrigens zum Anlass genommen, meinem anonymen inneren Schweinehund einen Namen zu geben: Mr. Pig. Es mag komisch klingen, aber mir erleichtert das den Umgang mit ihm enorm. Seit ich meinen Widerstandskämpfer auf Mr. Pig getauft habe, ist er kein gesichtloser großer Unbekannter mehr für mich. Es ist wie wenn du jemanden seit Langem nur vom Telefonieren kennst und ihn nicht richtig einschätzen kannst – wenn du ihm dann irgendwann persönlich gegenüberstehst, bekommt er im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht und von dem Moment an verläuft eure Beziehung auf einer anderen Ebene, weil es jetzt persönlich ist. So fühlt es sich für mich mit Mr. Pig an – irgendwie vertraut, nahe, schließlich ist er ein Teil von mir. Ich kann ihn nun mit all seinen Ecken und Kanten akzeptieren und annehmen. Das bedeutet nicht, dass ich alles gutheiße, was er tut. Wenn er wieder mal ganz besonders schlimm herumzickt, behandle ich ihn einfach wie ein trotziges Kind: Ich nehme sein Verhalten zur Kenntnis, halte mich selbst aber im Zaum, um ihm kein Futter für weiteren Ärger zu liefern. Dabei achte ich gleichzeitig darauf, dass er meine Grenzen nicht überschreitet, um meine persönliche Integrität wahren zu können. Kurzum: Wenn es nicht in deiner Macht liegt, etwas zu ändern, dann ändere deine innere Einstellung dazu, deine Perspektive – denn die hast du in der Hand.
#2: Perfekt war gestern
Das Leben ist kein Ponyhof, die Ansprüche im Berufsleben werden immer höher, der Mitbewerb härter, die Innovationen schneller, der Druck größer und der Stress nimmt kein Ende. Es wird immer schwieriger, da noch mithalten zu können. Und dann muss auch noch alles perfekt sein. Sagt wer? Gute Frage, stimmt’s? In meinem Fall ist es so, dass ich selbst die höchsten Ansprüche an mich stelle – und niemand sonst. Geht es dir auch so? Bei mir hilft hier folgender Trick: Niemand außer mir weiß, welche Kriterien etwas erfüllen muss bzw. müsste, um für mich als perfekt zu gelten. Zumal »perfekt« ja total subjektiv ist – für mich bedeutet »perfekt« etwas anderes als für dich oder meine Nachbarin oder den Chef oder den Kunden. Niemandem außer dir fällt es demnach auf, wenn etwas deiner Interpretation zufolge nicht perfekt ist. Diese Erkenntnis sollte auch deinen inneren Schweinehund besänftigen. Der Drang, perfekt sein oder etwas perfekt machen zu wollen, hält uns nämlich oft davon ab, überhaupt erst anzufangen, weil wir fürchten, es ohnehin nicht in Perfektion zu schaffen. Oder wir beschäftigen uns ewig lange mit der Planung, statt endlich ins Tun zu kommen. Darum: Perfekt war gestern. Sehr gut ist heute. Das reicht.
#3: Zähmen statt bekämpfen
Beim Kämpfen gibt es immer einen Gewinner und einen Verlierer. Die Chancen, dass ich beim Kampf gegen meinen inneren Schweinehund als Gewinner hervorgehe, stehen also fifty-fifty. Außerdem ist ein Kampf immer mit Anstrengung, Wut, Neid, Hass und jeder Menge anderer negativer Gefühle verbunden. Und davon möchte ich möglichst wenig in meinem Leben haben. Warum also meinen inneren Schweinehund bekämpfen? (Be)Kämpfen bedeutet Konfrontation, Mr. Pig und ich stehen auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten. Wenn ich meine Taktik ändere und versuche, ihn zu zähmen anstatt ihn zu bekämpfen, stehen wir plötzlich nebeneinander, auf ein und derselben Seite. Das heißt nicht, dass wir auf einmal ganz harmonisch immer einer Meinung sind. Aber wir sind keine Gegner mehr, sondern ein Team, in dem ich die Zügel in der Hand halte. Und je nach Mr. Pigs Benehmen lasse ich sie mal lockerer schleifen, mal ziehe ich sie straff an.
#4: Überrumpeln und einfach loslegen
Nach all der Arbeit an meiner Einstellung in den Schritten #1 bis #3 komme ich nun ins Handeln: Ich habe festgestellt, dass mein innerer Schweinehund geradezu friedlich ist, wenn ich ihn einfach überrumple und loslege, ohne überhaupt nachzudenken oder ihn gar zu fragen. Fast so, als hätte er verschlafen und darüber ganz vergessen, Radau zu machen und sich zu wehren. Das sieht in meinem Alltag so aus: Während ich früher gefühlte 37 Mal am Tag überlegt habe, ob ich denn nun mein Training machen soll (»Och, bin gerade erst aufgestanden, jetzt brauch ich erst mal meinen Kaffee« … »Ups, nun bin ich aber schon spät dran, geht sich nicht mehr aus« … »Uff, habe gerade gegessen, bin zu voll« … »Ach, fast vergessen, Projekt X sollte ich ja heute auch noch fertig machen« … »Hm, in 20 Minuten gibt’s schon wieder Abendessen, da zahlt sich das Trainieren aber wirklich nicht mehr aus« und so weiter), lege ich jetzt einfach los, ohne großartig drüber nachzudenken. Ich mache meine Po-Übungen morgens und abends während des Zähneputzens (dafür brauche ich nicht mal ein Trainingsoutfit, das absolviere ich einfach in den Klamotten, in denen ich gerade stecke). Für meine Kräftigungs-Abfolge-Übung rolle ich schnell im Vorzimmer meine Yogamatte aus und lege los – dabei überrumple ich Mr. Pig mit dem simplen Trick, ihm zu sagen: »Ein Durchgang dauert knapp fünf Minuten, das schaffen wir locker« – und im Endeffekt sind wir manchmal so im Flow, dass wir schlussendlich sogar zwei oder drei Durchgänge machen und dann stolz wie Oskar sind.
Für mein Kräftigungsworkout, das mir Daniel zusammengestellt hat und das rund 30 bis 40 Minuten dauert, kann ich mich daheim nach wie vor nicht aufraffen. Aber auch dieses Dilemma habe ich gelöst: Ich habe nun einmal die Woche eine Stunde Personal Training bei Daniel oder Jasmin direkt im PRIVATE-TRAINING CENTER® im 19. Bezirk. Das ist ein Fixtermin, der in meinem Kalender eingetragen ist – es gibt also keine Ausreden, denn ein Termin muss nun mal eingehalten werden. Ich muss sagen: Nike’s Claim hat schon was – just do it!
Zugegeben: Meine Taktik funktioniert nicht immer, es gibt gute Tage und es gibt weniger gute Tage. Aber hey: Ich bin auf dem richtigen Weg und vielleicht hilft meine Strategie ja auch dir! Vielleicht hast du aber auch deine ganz eigenen Tricks, mit denen du deinen inneren Schweinehund zähmst, und magst mir in einem Kommentar davon erzählen – ich würde mich riesig freuen!
Susanne Lohs ist mit CommuniCare selbständige PR- & Marketingberaterin und für alle kommunikativen Agenden von PRIVATE-TRAINING® verantwortlich. Sie trainiert (halbwegs) regelmäßig und schreibt aus ihrer ganz persönlichen Sicht „Die nackte Wahrheit“ über das Leben als Trainee.
Spezialisiert auf: Marketing, Kommunikation, Texte
Susannes Leitsatz: „Richte dein Leben so ein, dass jeder Augenblick bedeutungsvoll ist.“
Geboren: 1972 in Klosterneuburg
Sehr toll geschrieben Susanne :), freut mich, dass sich die Po Übungen schon etabliert haben!
Mache 3-4 mal pro Woche TRX zu Hause. Es ist nicht immer leicht sich selbst alleine zu motivieren. Aber es geht und es lohnt sich. Lieben Dank auch an Jasmin Prucha. Sie gab mir zum Start ein paar Tipps zum TRX und eine tolle Whey Empfehlung.
Danke und Grüsse Alexander
Stimmt, es ist nicht immer leicht. Umso toller, dass du es trotzdem schaffst, dich selbst zu motivieren und deinem inneren Schweinehund sozusagen ein Schnippchen zu schlagen! Super!