Aller Anfang ist …
Ja, was eigentlich? Schwer? Nicht unbedingt. Schwer fassbar vielleicht. Aber bevor ich weiter darüber nachdenke, möchte ich dir zuerst verraten, wer ich bin und wie es zu unserer Kolumne Die nackte Wahrheit kam.
Mein Name ist Susanne, ich bin Mitte 40, verheiratet, Mutter einer Tochter im Teenie-Alter und als PR- & Marketingberaterin beruflich ziemlich im Einsatz. Ich war der Meinung, ich sei total fit und gut in Form und würde mich absolut gesund ernähren. Dann traf ich Daniel. Daniel Schlerith ist Gründer und Mastermind von PRIVATE-TRAINING® und betreut seine Kunden als Personal Trainer und Personal Coach im one-to-one Training.
Wir lernten einander durch Vermittlung einer gemeinsamen Bekannten kennen. Daniel suchte jemanden, der ihn dabei unterstützt, ein Leitbild für PRIVATE-TRAINING® zu entwickeln. Gleich bei einem unserer ersten Gespräche fragte er mich, ob ich mir vorstellen könne, regelmäßig mit ihm zu trainieren. Was soll ich dir sagen? Meine erste Reaktion war: »Hääää?! Ich und trainieren? Aus dem Alter bin ich raus, diese Phase meines Lebens hab ich hinter mir. Also, neeeiiin, sicher nicht.« Das habe ich damals natürlich nicht ausgesprochen, sondern nur gedacht – sorry Daniel, dass du das jetzt auf diese Art und Weise erfahren musst … 😉 Und Gott sei Dank war besagtes Gespräch ein Telefongespräch, so dass er meinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. Diplomatisch wie ich sein kann, wenn ich will, habe ich geantwortet: »Hm, da muss ich erst mal drüber nachdenken.« Uff, gerade noch davongekommen. Dachte ich.
Wieder mit mir und meinen Gedanken alleine, gingen mir folgende durch den Kopf: Ich bin doch sowieso schon unglaublich sportlich – seit wir den Hund haben, bewege ich mich jeden Tag (bei jedem Wetter!) im Freien. Und die 40-minütige Morgenhunderunde absolviere ich nicht im Gehen, sondern im Walktempo. Eigentlich laufe ich fast. Also … annähernd. (Dass genau das für meine persönlichen Ziele nicht sinnvoll ist, sollte ich erst später erfahren. Aber damals wusste ich ja noch nicht mal, dass ich körperlich gesehen persönliche Ziele habe …). Zu diesem täglichen Herz-Kreislauf-Training kommt mehrmals pro Woche Krafttraining hinzu – aufgrund meines zweiten beruflichen Standbeins muss ich regelmäßig richtig schwer schleppen. Das Leben gibt mir mein tägliches Workout ohnehin vor – wozu bitteschön sollte ich mich also jetzt zusätzlich mit einem Personal Trainer verausgaben?! Zudem ernähre ich mich äußerst gesund, wir kochen immer frisch, bei uns gibt es keine Fertigprodukte oder gar Junk Food. Alles paletti. No Personal Training needed!
Dann stand ich abends in Unterwäsche vor dem mannshohen Spiegel im Schlafzimmer. Es war November und um diese Jahreszeit sehe ich normalerweise nicht oft und nicht viel von meiner nackten Haut. Weil: kalt, immer fröstelnd, immer gut eingemummt in bequeme Klamotten und wenn nackt, dann im Bad und im dortigen Spiegel kann ich mich nur bis runter zum Bauchnabel sehen. Und soweit finde ich mich okay. Aber unterhalb des Bauchnabels beginnt meine persönliche Ich-fühl-mich-unwohl-da-schau-ich-lieber-weg-Zone. Nun stand ich aber wie gesagt vor dem mannshohen Spiegel und konnte mich in voller Pracht begutachten. Man könnte auch sagen: Den nackten Tatsachen ins Auge schauen. Das, was in Kleidung gehüllt eine recht passable Figur abgibt, sieht nackt alles andere als zufriedenstellend aus. Weich, wabbelig, mit Dellen versehen. Klingt grausam, empfand ich aber genau so. Hinzu kam, dass eben November war und ich mich nicht unter sommerlicher Bräune verstecken konnte, die das wirklich Unschöne ja immer so herrlich kaschiert. Grmpf.
Tja, das war der Moment, in dem ich beschloss: Okay, morgen ruf ich den Daniel an und sag ihm, dass ich mit ihm trainieren werde. Wenn ich für ihn arbeiten soll, muss ich ja schließlich sowieso verstehen und am besten am eigenen Leibe erfahren, wie er arbeitet und was seinen Job ausmacht.
Gesagt, getan. Frag jetzt bitte nicht, wie oft und wie viel ich seither trainiere. Unter uns: viel zu selten und viel zu wenig. Aber ich arbeite daran und wenngleich hier »Der Wille zählt fürs Werk« nicht wirklich gilt, hat es bei mir in den letzten zwölf Monaten schon viele Aha-Momente gegeben, einige festgefahrene Gedankenschalter haben sich wie von selbst umgelegt.
Ich bin nicht perfekt, mein innerer Schweinehund ist immer hungrig und hält mich noch dazu ständig davon ab, meine echt guten Vorsätze auch in die Tat umzusetzen. Aber ich weiß, was ich will: Ich möchte gesund, fit und beweglich alt werden und die mir bevorstehenden Wechseljahre (ich hoffe inständig, das ist bloß so ein umgangssprachlicher Ausdruck und es handelt sich nicht wirklich um Jahre!) ohne medizinische Keulen durchleben. Ich werde an mir arbeiten, regelmäßig mit Daniel trainieren, meine Ernährung weiter optimieren – und dabei natürlich auch mit Rückschlägen umgehen lernen, mit Null-Bock-Phasen, mit Stress und anderen Hindernissen.
Und genau an diesem Trainee-Alltag möchte ich dich mit dieser Kolumne teilhaben lassen. Denn, auch wenn du es bis jetzt vielleicht nicht gewusst hast: Du bist nicht allein mit deiner Trainingsunlust, nicht nur bei dir geht manchmal einfach nichts weiter, nicht nur du hast ab und an das Gefühl: Es tut sich nichts, ich steh an! Glaub mir, das ist die nackte Wahrheit. 🙂
Susanne Lohs ist mit CommuniCare selbständige PR- & Marketingberaterin und für alle kommunikativen Agenden von PRIVATE-TRAINING® verantwortlich. Sie trainiert (halbwegs) regelmäßig und schreibt aus ihrer ganz persönlichen Sicht „Die nackte Wahrheit“ über das Leben als Trainee.
Spezialisiert auf: Marketing, Kommunikation, Texte
Susannes Leitsatz: „Richte dein Leben so ein, dass jeder Augenblick bedeutungsvoll ist.“
Geboren: 1972 in Klosterneuburg
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